Im vorliegenden Artikel wird ein Versuch dargestellt, Strukturen der deutschen Wissenschaftssprache im universitären Unterricht zu vermitteln. Dabei wird davon ausgegangen, dass für Muttersprachler wie für Fremdsprachler das Lernen einer alltäglichen Wissenschaftssprache (Ehlich 1995: 340 ff) den Erwerb einer neuen sprachlichen Kompetenz bedeutet, einer „Common sense-Kompetenz“ (Feilke 1994). Das außerordentlich komplexe wissenschaftssprachliche Ausdrucksspektrum ist im Wesentlichen durch einen dynamischen Prozess gekennzeichnet und lässt sich nicht auf Regeln und Lexikonwissen reduzieren. Daher ist eine aktive Kompetenz zur Ausdrucksbildung erforderlich, die Fähigkeit, domänentypische Muster kreativ zu nutzen (vgl. Feilke/Steinhoff 2003: 117). Feilkes und Steinhoffs Einschätzungen nach hängt die Kontextualisierung von wissenschaftlichen Texten mehr von ihrer Ausdrucktypik als vom Inhalt ab. Dies lasse sich vor allem an Wissenschaftsfälschungen und -parodien studieren. Der Erwerb eines bestimmten Ausdrucksinventars, eines historisch gewachsenen Speichers von Verhaltensmustern, die dem „Common sense“ der Wissenschaftskommunikation entsprechen, scheint allerdings zunächst auch bei Muttersprachlern überwiegend dem Prinzip der Habitusaneignung zu folgen (vgl. Feilke/ Steinhoff: 118). Dieses Prinzip stellt die Basis der hier dargestellten metodologischen Vorgehensweise dar.
Sprechen in den Wissenschaften – zunächst mit Humor
Reinhardt M
2009-01-01
Abstract
Im vorliegenden Artikel wird ein Versuch dargestellt, Strukturen der deutschen Wissenschaftssprache im universitären Unterricht zu vermitteln. Dabei wird davon ausgegangen, dass für Muttersprachler wie für Fremdsprachler das Lernen einer alltäglichen Wissenschaftssprache (Ehlich 1995: 340 ff) den Erwerb einer neuen sprachlichen Kompetenz bedeutet, einer „Common sense-Kompetenz“ (Feilke 1994). Das außerordentlich komplexe wissenschaftssprachliche Ausdrucksspektrum ist im Wesentlichen durch einen dynamischen Prozess gekennzeichnet und lässt sich nicht auf Regeln und Lexikonwissen reduzieren. Daher ist eine aktive Kompetenz zur Ausdrucksbildung erforderlich, die Fähigkeit, domänentypische Muster kreativ zu nutzen (vgl. Feilke/Steinhoff 2003: 117). Feilkes und Steinhoffs Einschätzungen nach hängt die Kontextualisierung von wissenschaftlichen Texten mehr von ihrer Ausdrucktypik als vom Inhalt ab. Dies lasse sich vor allem an Wissenschaftsfälschungen und -parodien studieren. Der Erwerb eines bestimmten Ausdrucksinventars, eines historisch gewachsenen Speichers von Verhaltensmustern, die dem „Common sense“ der Wissenschaftskommunikation entsprechen, scheint allerdings zunächst auch bei Muttersprachlern überwiegend dem Prinzip der Habitusaneignung zu folgen (vgl. Feilke/ Steinhoff: 118). Dieses Prinzip stellt die Basis der hier dargestellten metodologischen Vorgehensweise dar.File | Dimensione | Formato | |
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